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DER GEIGER VON FLORENZ

In der Crossdressing-Tragikomödie wird die rebellische Renée von ihrer Stiefmutter in ein Schweizer Internat gesteckt. Als Renée wegen schlechten Betragens auch die Ferien dort verbringen soll, setzt sie sich als Junge verkleidet nach Italien ab. Ein Maler entdeckt den vermeintlichen Knaben als Modell für sein Gemälde „Geiger von Florenz“, das ein großer Erfolg wird. Als der Vater auf einer Abbildung des Gemäldes seine Tochter erkennt, fährt er nach Florenz, um Renée wieder zu sich zu holen. Der Maler will sich jedoch nicht mehr von seinem Modell trennen. Umso erfreuter ist er, dass Renée sich als junge Frau entpuppt. Er bittet den Vater um ihre Hand, die dieser ihm nur zu gern zuspricht.

Elisabeth Bergner ist in DER GEIGER VON FLORENZ in einer ihr typischen „Hosenrolle“ zu sehen. Ihr späterer Ehemann Paul Szinner führte Regie. Die Filme, die das Paar zusammen drehte, waren immer eine eigene Form des Genremixes. So auch DER GEIGER VON FLORENZ, der als Kammerspiel beginnt, dann aber die für dieses Genre übliche Einheit von Ort, Zeit und Handlung verlässt und zum Roadmovie und Reisefilm wird. Inszenierung und Schauspiel beeindrucken bis heute durch ihre Modernität. Die Außenaufnahmen in der Gegend des Luganer Sees und in Florenz sind ebenfalls sehenswert.
 
Der Film war lange Zeit nur noch in einer gekürzten US-Fassung verfügbar. Im Jahr 2017 konnte die deutsche Fassung weitestgehend vollständig auf Grundlage eines Kameranegativs und Fragmenten aus dem Bundesarchiv-Filmarchiv restauriert werden. Begleitet wird die restaurierte Fassung von einer neuen Musik von Uwe Dierksen im Auftrag von ZDF und Arte. Die Digitalisierung wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

125. Geburtstag Elisabeth Bergner
DER GEIGER VON FLORENZ
Regie: Paul Czinner, DE 1926, 82 min, DCP mit neu eingespielter Musik von Uwe Dierksen, Einspielung: Diego Ramos, Neus Estarellas, Miguel Casas, FSK: ab 0, mit Elisabeth Bergner, Conrad Veidt, Nora Gregor


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