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EIN BLONDER TRAUM

Die beiden Fensterputzer Willy I und Willy II sind die besten Freunde, bis sie sich beide in die Artistin Jou-Jou vom Wanderzirkus verlieben. Jou-Jou träumt von einer großen Hollywoodkarriere und fällt auf die leeren Versprechen eines windigen Gauners herein, der sich als berühmter Manager Merryman ausgibt und sie um 25 Dollar betrügt. Die beiden Willys nehmen die unglückliche Junge Frau bei sich auf. Als sie erfährt dass Merryman - diesmal der echte - wieder in Berlin ist, stellt sie ihn wütend zur Rede. Mit folgenreichen Konsequenzen für sich und ihre beiden Verehrer.

Die Auswirkungen einer desaströsen wirtschaftlichen Situation mit sechs Millionen Arbeitslosen zum Ende der Weimarer Republik brachten so genannte "Depressions-Musicals" hervor. Drehbuchautor Billy Wilder stand zu dieser Zeit noch ganz am Anfang seiner Karriere und arbeitete mitunter als Ghostwriter, während Walter Reisch bereits erfolgreicher Filmschriftsteller war. Komponist Werner Richard Heymann sorgte mit Liedern wie "Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück", "Einmal schafft es jeder" oder "Wir zahlen keine Miete mehr" für musikalisches Zeitkolorit. Nach Ende des ersten Weltkriegs zählte Heymann zum Kreis progressiver Künstler, die den politischen Aufbruch der jungen Weimarer Republik mitgestalteten. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und der Ausschluss jüdischer Filmschaffender durch die Ufa-Direktion beendete Heymanns Karriere in Deutschland. 

„Eine gute Dosis Humor, ein klein wenig Ernst und sehr viel Lebensverschönerung wurde in die Mischung gegeben.“ (Vorwärts, 24. September 1932)

In Kooperation mit dem Cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes, dem CineGraph Hamburg und dem Bundesarchiv – Filmarchiv Berlin.

Bild: Quelle Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Cinefest 2023: Achtung! Musik … Zwischen Filmkomödie und Musical
EIN BLONDER TRAUM 
Regie: Paul Martin, DE 1932, 96 min, DCP, DF, FSK: ab 6, mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Willi Forst


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