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100 Jahre DAS WUNDER DES SCHNEESCHUHS

20. Oktober 2022 - Heute vor hundert Jahren feierte der zweite Teil von Arnold Fancks Wintersportfilm DAS WUNDER DES SCHNEESCHUHS: EINE FUCHSJAGD AUF SKIERN DURCHS ENGADIN seine Premiere im Berliner Alhambra am Kurfürstendamm.

1913 beteiligte sich Fanck an Aufnahmen der Ersteigung des Monte Rosa, wo er den jungen Kameramann Sepp Allgeier kennenlernte, mit dem er später kontinuierlich zusammenarbeitete. Gemeinsam begannen sie 1919 mit den mühsamen Dreharbeiten zum Skilehrfilm DAS WUNDER DES SCHNEESCHUHS, der heute als erster abendfüllender Dokumentarfilm gilt. Filmisch festgehalten wurden waghalsige Abfahrten und Sprünge der erfahrenen Skifahrer Hannes Schneider, Ernst Baader, Bernhard Villinger, Sepp Allgeier und Arnold Fanck, die gleichsam das Produktionsteam bildeten. Der Fokus des Films liegt auf der Schönheit der mitteleuropäischen Gebirgswelt und der artistischen Leistung der Protagonisten. Der Film geriet zum fulminanten Erfolg und Fanck wurde zum Wegbereiter für das Bergfilmgenre.

Im Winter 1921/22 fanden in Engadin (St. Moritz, Bernina), St. Christoph (Arlberg) und Stümpfling (Oberbayern) die Dreharbeiten zum zweiten Teil des Skifilms statt. EINE FUCHSJAGD AUF SKIERN DURCHS ENGADIN war konzipiert als Dokumentarfilm mit rudimentärer Spielhandlung: Nach dem siegreichen olympischen Skirennen in St. Moritz wird Hannes Schneider als Fuchs zur Jagd ausgerufen. Er darf bestimmte Grenzen nicht überschreiten und muss bis Mitternacht gefangen sein. 25 der besten Läufer und Läuferinnen jagen ihn durch die atemberaubende Bergwelt. Protagonist Hannes Schneider galt auch im echten Leben als Skipionier. 1928 richteten er und der englische Skifahrer Sir Arnold Lunn das erste Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton aus, eine Kombination aus Abfahrtslauf und Slalom. Für Fancks ersten SCHNEESCHUH-Film stand er erstmals vor der Kamera und spielte in der Folge in zahlreichen weiteren Bergfilmen Fancks mit.

Beide Teile von DAS WUNDER DES SCHNEEHSCHUHS werden aktuell von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung digital restauriert. Gefördert wird das Projekt vom FFE – Förderprogramm Filmerbe.

FFE Förderprogramm Filmerbe

 

Bildquelle: DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

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